Dienstag, 27. März 2012

i ♥ amsterdam


Ein perfekter Samstagmorgen: Das Wasser der Amstel glitzert, Hausbootbesitzer lesen in der Sonne Zeitung. Wir sitzen auf der Terrasse des Café Ijsbreker; genießen die Aussicht, die köstlichen Lachsbrötchen – und das Privileg, in Amsterdam zu sein. Uns gefällt die Vielfältigkeit Amsterdams und seine perfekte Größe: Wenn wir mit dem Fahrrad an den Grachten entlangbrausen, hat es fast etwas Dörfliches. Und doch ist es auch eine inspirierende Metropole, die viel an Kunst und Kultur zu bieten hat. Nur an scheußliche Touri-Ecken wie rund um den Dam-Platz oder das Rotlichtviertel wird man sich wohl nie gewöhnen. Unglaublich, wie viele Besucher hier ihre Zeit verplempern. Dabei gibt es so tolle Viertel zu entdecken!

Nach dem Frühstück schlendern wir über den allseits beliebten Flohmarkt am Waterlooplein (Mo-Sa von 8.30 bis 17.30 Uhr). Hier gibt’s Antikkram, Bücher, CDs, und ich hab hier den schnörkeligen Spiegel für unser WG-Bad gefunden. Überhaupt hat Amsterdam tolle Märkte: den Noordermarkt etwa, auf dem es montagmorgens Trödel und samstags Bioleckereien gibt. Und natürlich den riesigen Albert-Cuyp-Markt (Mo-Sa 10- 18 Uhr) mit seinem Durcheinander aus Gemüse, Gewürzen, Kleidern und Küchenutensilien. Mittendrin: De Bazar, eine marokkanische Restauranthalle und sehr zu empfehlen. Überhaupt ist Amsterdams internationales Flair nirgends so spürbar wie hier im De-Pijp-Viertel, unter Surinamern und Türken – noch etwas, was man an der Stadt sehr mag.

Zum Shoppen bummlt man am liebsten durch den Haarlemmerdijk mit seinen kleinen und originellen Läden. Wer Klamotten und hübschen Krimskrams für die Wohnung sucht, findet garantiert etwas. Gleich in der Nähe beginnt das romantische Jordaan-Viertel rund um die Brouwers-, Prinsen- und Bloemengracht. Die Gassen sind so eng, dass die Bewohner ins Nachbarwohnzimmer schauen können. Das Café Winkel (Ecke Westerstraat und Noordermarkt) bäckt köstliche Appeltaart. Und ein Besuch im Anne-Frank- Haus ist sehr berührend – eine der ›klassischen‹ Amsterdam-Sehenswürdigkeiten, die man wirklich empfehlen kann, genau wie das Van- Gogh-Museum. Wer sich die Warteschlangen ersparen will, kauft die Eintrittskarten online (annefrank.org und vangoghmuseum.nl).

Am perfekten Samstagabend geht man vielleicht in eine frühe Vorstellung ins ›The Movies‹ (Harlemmerdijk 161), das ältesten Kino der Niederlande. Jedem gefällt dort die nostalgische und lockere Atmosphäre – und die ungewöhnlichen Filme in Originalfassung. Wegen des tollen Art-deco- Gebäudes lohnt sich aber auch ein Besuch im ›Expressionistischen Lichtspielhaus Tuschinski‹ (Reguliersbreestraat 26-34).

Und wohin dann, wenn die Dämmerung über Amsterdam hereinbricht? Vielleicht ins legendäre Paradiso (Weteringschans 6-8, paradiso.nl), eine umgebaute Kirche, in der heute Rockkonzerte stattfinden. Eine schöne Jazzkneipe ist das Alto (Korte Leidsedwarsstraat 115). Und dann wäre da natürlich der Club 11 in der Kantine des alten Posthochhauses (Oosterdokskade 3-5); leider wird es ihn nur noch ein Jahr geben, weil dann das Gebäude abgerissen wird. Also unbedingt hingehen! Der Lieblingsplatz am Abend ist aber das Café Star Ferry im gläsernmodernen Muziekgebouw (Piet Heinkade 1). Hier liegt einem der Hafen zu Füßen, der Blick schweift in die Weite, was im wuseligen Amsterdam so selten möglich ist. Dann geht die Sonne unter, färbt das Wasser rot … und spätestens dann sind wir dem Zauber dieser Stadt erlegen.

Ich hoffe es wird wirklich so schön dort. War von euch schon einmal jemand in Amsterdam? Könnt ihr mir Tipps geben? Übernachtung? Seheswürdigkeiten? Essen?

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